Networking: die 3 besten Ideen für ein starkes Netzwerk

Gastbeitrag von Florian Sußner

Die 3 besten Ideen für ein starkes Netzwerk

Stell Dir vor, es ist Krise. Du sitzt zu Hause fest, Dein Unternehmen oder Deine Abteilung leidet und Du kannst Dich kaum um das kümmern, was jetzt nötig wäre. Du hast Probleme, die Du nicht lösen kannst. Du hast Zeit, die Du nicht nutzen kannst. Was brauchst Du? Ganz einfach: Du brauchst Ideen, wie Du Dich darum kümmerst, trotz allem Dein Netzwerk aufzubauen. 

Hier sind daher unsere die 3 besten Ideen für ein starkes Netzwerk – und zwar mit den richtigen Leuten. Denn ein gutes Netzwerk ist nicht durch seine Größe gekennzeichnet. Entscheidend ist immer die Qualität der Kontakte. 

Das Beste ist: Für all diese Dinge brauchst Du fast nichts – lediglich einen Computer und einen Internetanschluss.

„Networking is marketing. Marketing yourself, your uniqueness, what you stand for.“
Christine Comaford-Lynch

1. Netzwerk-Ideen: Interviews 

Interviews sind ein bisschen aufwendig, aber wirklich spannend. So geht es: Du suchst Dir auf Twitter, Instagram & Co. jemanden heraus, den Du fachlich gut und ansprechend findest. Das ist gleich doppelt hilfreich: Erstens stellst Du so sicher, dass dieser Kontakt Dich weiterbringt. Zweitens wird es Dir nicht schwerfallen, Dir Fragen zu überlegen. 

Dann bereite Dich ein bisschen vor. Du solltest natürlich wissen, wie Du Dein Interview nutzt:

  • Willst Du z.B. eine Audio-Aufnahme machen und auf Deinem Blog posten? Oder wirst Du einen Artikel daraus verfassen, der auf LinkedIn erscheint?
  • Was hat Dein Interview-Partner davon? Hast Du eine hohe Reichweite, bist Du selbst für ihn spannend oder kannst Du ihm irgendetwas anderes bieten, z.B. Zugang zu einem Netzwerk?
  • Am wichtigsten: Was genau willst Du von Deinem Gesprächspartner? Hier kommt das interessante Wesen von Interviews: Die meisten Menschen sind geschmeichelt, wenn sie über ihren Beruf befragt werden. Sie reden gerne darüber. Das sollte Dein Ausgangs- und Anknüpfungspunkt sein. 
Beachte nur eine Regel

Wenn Du das alles vorbereitet hast, such Dir den Kontakt auf LinkedIn oder Xing, und dann ab die Post – frage ihn. Du wirst überrascht sein, wie viele Zusagen man bekommt und wie lange ein solcher Austausch nachwirkt. 

Und während des Interviews gibt es eigentlich nur eine Regel (davon abgesehen, dass Du verantwortlich bist, dass die Technik funktioniert): Halt die Klappe! Dein Redeanteil sollte höchstens bei 10% liegen. Konzentriere Dich auf offene Fragen und höre zu, als hinge Dein Leben davon ab. 

 

2. Netzwerk-Ideen: Unternehmerische Beitragseinladung

Die unternehmerische Beitragseinladung hat eine gewisse Ähnlichkeit zum Interview, weil auch hier die Erfolgsquote durch den Schmeichel-Effekt erhöht wird. Die Idee der Beitragseinladung ist folgende: Du willst mit einer spannenden Person in Kontakt und in Austausch kommen, sie aber nicht mit Anfänger-Fragen behelligen oder in den Verdacht kommen, umsonst Wissen abgreifen zu wollen. 

Daher bereitest Du Deine Anfrage so auf, dass Du auf Augenhöhe an den Menschen herantreten kannst. Anstelle zu sagen „Sie sind doch Experte, wie würden Sie das machen …“ stellst Du Deine Frage folgendermaßen: 

Frage nach Input, aber richtig

„Ich plane ein Projekt/Konzept/Vorhaben, das ich folgendermaßen gestalten möchte. (hier kommt die ganz knappe Vorstellung desselben, am besten nur 1 kurzer Satz.) Da ich Ihre Arbeit mit großem Interresse verfolge, würde mich Ihre Meinung dazu sehr interessieren. Gerne möchte ich Sie daher zu einem kurzen Austausch einladen, z.B. via Zoom am kommenden Mittwoch um 13 Uhr …“

Hier präsentierst Du Dich selbst als jemand, der sich in dem Thema auskennt, das ist immer interessanter als Anfänger zu sein. Du zeigst, dass Du Dir Mühe gegeben hast, eine eigene Lösung zu erarbeiten und erwartest nicht von jemand anders die Lösung deiner Probleme. 

Und dennoch schmeichelst Du Deinem Gegenüber, weil Du ihm, bei aller Augenhöhe, die Rolle des Seniors zuspielst.

 

3. Netzwerk-Ideen: Empfehlungskette

Zu Guter Letzt eine Technik, mit der man sich mit überschaubarer Mühe schnell ein großes Netzwerk aufbauen kann. Ausgangslage ist, wie bei der unternehmerischen Beitragseinladung, wieder eine Projektidee oder ein Konzept, zu dem man Feedback haben möchte. 

Hier startet man allerdings nicht mit einer fremden Person, sondern konkret mit jemandem, den man kennt und der zu dem Thema was zu sagen hat. Dieser erste Schritt ist ganz einfach: Einen Termin (virtuell oder face-to-face) vereinbaren, das Konzept vorstellen und Feedback bekommen. Auch hier wieder: Zuhören!

Und dann, zum Abschluss, die wichtigste Frage: 

„Welche 2 Kontakte könntest Du mir empfehlen, mit denen ich unbedingt auch noch darüber sprechen sollte?“

 2 Kontakte deshalb, weil nicht immer alle brauchbar oder willens sind – oft allerdings schon. Hier passiert dann oft folgendes: 

Banal, aber wirkungsvoll

Jeder von uns hat ein letztlich riesiges Netzwerk. Selbst die zurückhaltenden, introvertierten und furchtbar Schüchternen von uns kennen in der Regel mehr als 1.000 Leute – es fühlt sich allerdings nicht so an, da es schwer ist mehr als eine Gruppe von vielleicht 20 Leuten im Kopf zu haben.

Wenn man aber gefragt wird: „Wer fällt Dir dazu ein?“, dann laufen plötzlich die Zahnräder an und spucken Leute aus, die man sonst komplett vergessen hätte. 

Der zweite Effekt: Sobald man die Empfehlung von jemandem im Rücken hat, ist es deutlich leichter sich aus dem Nichts heraus bei einer fremden Person zu melden. 

Und sobald man also sein Konzept diesen neuen Kontakten vorstellt, wiederholt man das Spielchen – man fragt nach 2 passenden Kontakten. Wenn man das ein paarmal macht, dann ist man ganz gezielt in eine Richtung gestoßen, die perfekt zum vorliegenden Konzept passt. 

Was man dann mit den neuen Kontakten anstellt? Tja, das bleibt dann jedem selbst überlassen.

Wie haben dir die 3 besten Ideen für ein starkes Netzwerk gefallen? Welche kanntest Du schon? Kennst Du selbst Techniken, die hier ergänzt werden sollten? 

Wir freuen uns über einen Kommentar!

 

Über den Gastautor:

Florian Sußner (Dipl.-Kfm.) ist Coach und Trainer mit den Schwerpunkten Improvisation, persönliche Veränderungen und Entrepreneurship. Im Oktober 2020 schließt er seine ICF-zertifizierte Coaching-Ausbildung ab. Er ist Dozent an der FAU Erlangen-Nürnberg (Improtheater) und der USC Marshall School of Business in Los Angeles (Business Communication). Ende 2020 erscheint sein Buch „Impropreneurship – wie Improtheater hilft, ein besserer Entrepreneur zu werden“.
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